Filmkritik Lost Place – von Ulrich Wimmeroth – erschienen auf www.filmabriss.com
Mit GPS und leichter Ausrüstung brechen die Freunde Daniel, Thomas, Elli und Jessi zu einer Geocache-Schatzsuche auf. Aus dem eigentlich harmlosen Wochenend-Abenteuer wird ein Kampf auf Leben und Tod, als die Jugendlichen ausgerechnet auf dem Gelände einer scheinbar stillgelegten amerikanischen Militärstation den nächsten Hinweis finden müssen. Den versteckten Schatz findet das Quartett, allerdings auch einen offenbar geistesgestörten Mann im Strahlenanzug, der von mysteriösen Experimenten aus der Zeit des kalten Krieges redet. Ein Psychopath mit Mordgedanken, oder wirklich ein Verbündeter gegen eine tödliche Gefahr, die in der Anlage lauert? Die Frage erübrigt sich, als in der Nacht ihre Handys durchschmoren, starke Kopfschmerzen und Nasenbluten die Freunde befallen und urplötzlich Jessica einfach verschwindet.
Sieh an, auch im idyllischen Pfälzer Wald kann man durchaus einen veritablen Thriller drehen. Die deutsche Produktion, finanziert aus diversen Fördertöpfen, widmet sich mal nicht dem Thema Gesellschaftskritik oder deprimierenden persönlichen Schicksalen, sondern kommt als durchaus spannender Mystery-Thriller daher. Regiedebütant Thorsten Klein schickt seine kleine Schar Jungdarsteller, François Goeske, Josefine Preuß (Türkisch für Anfänger), Jytte-Merle Böhrnsen (Kokowääh 2) und Pit Bukowski (Dorfpunks), auf einen spannenden Trip voller Verschwörungstheorien und unheimlichen Ereignissen. Die notwendige Hintergrundgeschichte liefert ein militärisches Programm der 1980er Jahre zur Gedankenkontrolle mittels Funkwellen. Wer sich mit dem Thema auseinander setzen möchte, sollte mal den Begriff HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program) nachschlagen. Akte X-Fans werden es lieben.