The Elder Scrolls Online – Test / Review

Ulrich Wimmeroth - The Elder Scrolls Online - Test - Review
Ulrich Wimmeroth – The Elder Scrolls Online – Test – Review

The Elder Scrolls Online – Test / Review – von Ulrich Wimmeroth

erschienen auf www.games.ch

Es gibt viel zu tun!

 

Nach dem wir zum Start des ersten Online-Abenteuers der erfolgreichen „The Elder Scrolls“-Saga einen kaiserlichen Templer erschaffen und uns erstmals mit den Schergen des Deadra-Prinzen Molag Bal angelegt haben, sind einige Wochen ins Land gezogen.

 

Als ehrenvolles Mitglied des Ebenherz-Pakts haben wir einige Ländereien Tamriels erkundet und mit unserem Kaiserlichen Pferd etliche virtuelle Meilen hinter uns gebracht. Ein weiterer Vorteil der zwar nicht unbedingt billigen, aber sehr üppig ausgestatteten „Imperial Edition“ des Spiels. Denn die 17200 Goldstücke, die uns schon ein müder Klepper gekostet hätte, lassen sich im Kampf zu Beginn nur sehr mühsam zusammenbringen. Geschweige denn die über 40000 Goldstücke, die für ein brauchbares Reittier im spieleigenen Stall aufgerufen werden. Und wenn man dann auch noch das tägliche Füttern vergisst… Aber wir wollen ja hier nicht über die Preisgestaltung des „ESO-Stores“ und Tierhaltung diskutieren, sondern euch mitteilen, was uns bislang gefallen hat – und was nicht.

 

Nimm dir die Zeit zuzuhören

 

Wohin man sich auch wendet, überall – wirklich überall – finden wir Herausforderungen und Aufgaben. Zwar sind wir, bedingt durch den erreichten Level unserer Spielfigur, an einen bestimmten Bereich gebunden und die notwendigen Quests können in beliebiger Reihenfolge abgearbeitet werden, aber abseits der linearen Einzelspielerkampagne finden sich genügend Nebenmissionen. Was auch nach 100 Stunden Beutezügen und Jungfrauen-Retten dabei wirklich positiv heraus sticht ist die Qualität der Quests. Bedeutungslose und oberflächliche Zeitschinderei, wie „Finde 50 rosa Blümchen“, „Erschlage zwei Dutzend Wölfe“ oder „Töte solange Ratten, bis irgendeine davon mal einen bestimmten Gegenstand fallen lässt“, bleibt uns gottlob erspart. Im Gegenteil: Die gestellten Aufgaben sind bestens durchdacht und haben handfeste Auswirkungen auf die Spielwelt. Ein Beispiel: Eine von einer Seuche heimgesuchte Stadt lassen wir wieder erblühen, in dem wir eine fiese Frau mit dem zweifelhaften Hang zum Grundwasservergiften beseitigen. Klingt erst mal jetzt nicht allzu komplex, macht man sich aber die Mühe und hört sich die Dialoge, die zur Aufgabe und deren Lösung führen, wirklich an, anstatt gelangweilt alles weg zu skippen, was nach mehr als einer Zeile Text aussieht, erfährt man erstaunlich tiefgründig ausgearbeitete Geschichten. Die „giftige“ Dame ist dann nicht nur ein gesichtsloser Gegner und gewöhnliches Kanonenfutter für Erfahrungspunkte, sondern kann eine facettenreiche Geschichte aufbieten. Sie ist die Schmiedin des Dorfes und ihr Herz von einer unerwiderten Liebe und dem schlechten Ende einer Dreiecksbeziehung getrübt. Wir lernen die Protagonisten der kleinen Tragödie näher kennen und schon ist unser Kampf auch von ein wenig Nachdenklichkeit begleitet. Das Beispiel ist kein Einzelfall, sondern die Regel. Man merkt, dass mit dem Entwerfen der Quests bei den Entwicklern viel Zeit verbracht wurde und die wirklich gelungene deutsche Synchronisation mit vielen bekannten Stimmen macht es einem leicht, das Interesse an den Geschichten zu behalten.

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