Erbarmen – Filmkritik von Ulrich Wimmeroth – erschienen auf www.filmabriss.com
Ein Routineeinsatz der Kopenhagener Polizei gerät zum Fiasko, als Kommissar Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas aus Illuminati und Adams Äpfel) mit zwei seiner Kollegen überraschend in eine Schießerei verwickelt wird. Ein Beamter stirbt, sein Freund und langjähriger Partner Hardy bleibt nach einem Treffer vom Hals an gelähmt. Carl, selber bei dem Schusswechsel schwer verletzt, wird für das Desaster verantwortlich gemacht und nach seiner Genesung kurzerhand in das Archiv der Polizeiwache abgeschoben. ErbarmenUnter dem wohlklingenden Decknamen „Sonderabteilung Q“, soll er alte Akten ungelöster Fälle durchsehen und am besten ohne weitere Ermittlung zügig abhaken. Aber so schnell lässt sich Carl nicht auf das Abstellgleis abschieben und rollt auf eigene Faust den Fall einer vor Jahren spurlos verschwundenen Politikerin Merete Lynggaard (Sonja Richter) wieder auf. Und sein Gespür scheint ihn nicht zu trügen: Während der Ermittlungen wurde heftig geschlampt und der angebliche Selbstmord entpuppt sich als diabolischer Rachefeldzug eines zutiefst gestörten Menschen. Zusammen mit seinem Assistenten Assad nimmt Carl gegen den ausdrücklichen Befehl seines Chefs die Spur wieder auf.
Die Vorlage für den spannenden Thriller lieferte der bereits 2007 erschienene Erstlings-Roman des dänischen Autors Jussi Adler-Olsen. Und wie es sich für skandinavische Krimi-Kost gehört, werden eine ordentliche Charakterisierung der Figuren und ein verstörender Blick in den tiefsten Abgrund der menschlichen Seele geboten.